Weblinks  

   

Will Podmore: „The War Against the Working Class“ – Kapitel 8: Die Entwicklung Chinas

Details

61cG8lqs4DL. SL1360

Deutsche Überetzung durch Michael Kubi im Auftrag der Internationalen Kommission beim ZK der KPD.


In der offen-siv und der KPD sind mehrere Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas erschienen, so die „Ökonomische Analyse Chinas“ von Frank Flegel und Jürgen Gepperti und neulich von Thanasis Spanidis „Die Herrschaft des Kapitals in China“.ii Diese wissenschaftlichen Abhandlungen zur Analyse Chinas liefern wertvolle Erkenntnisse über die konterrevolutionären Entwicklungen in diesem Land. Gleichzeitig weisen aber beide Arbeiten den Mangel auf, dass die Ära Mao Tse-Tungs von 1949 bis 1976 zu kurz kommt bzw. oberflächlich angerissen wird. Für eine korrekte Einordung der „Reformen“ in China nach 1976 ist aber eine Analyse der Zeit von 1949 – 1976 von Bedeutung. Nicht zuletzt, weil argumentiert wird, dass die zentrale Planwirtschaft, so wie sie in China unter Mao praktiziert wurde, ineffizient und bürokratisch war. Erst durch die Einführung von Marktelementen konnte sich China wirtschaftlich zur „Weltmacht“ entwickeln – man führt also eine ähnliche Argumentation, wie sie in der Sowjetunion nach 1956 geführt wurde. Nicht wenige sehen in dem „chinesischen Modell“, also eine Mischung aus Planwirtschaft mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Marktelementen, als „ideales Modell“, als „Standard“ für die sozialistische Entwicklung allgemein. Die Tatsachen sagen jedoch was ganz anderes: China hatte im Zeitraum von 1949-1976 nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch sozialen Aufschwung. Spanidis legt in seiner Schrift „Die Herrschaft des Kapitals in China“ richtig dar:

Damit soll nicht gesagt sein, dass es am Ende der Mao-Ära keine wirtschaftlichen Probleme gegeben hätte. Die Löhne stagnierten seit langem, das Wachstum der Nahrungsproduktion war mittelmäßig (immerhin höher als in den meisten Ländern auf vergleichbarem Entwicklungsstand), die Produktqualität ließ oft zu wünschen übrig. Auf der anderen Seite war das industrielle Wachstum sehr hoch und China war im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der sogenannten ‚Dritten Welt‘ frei von Auslandsschulden. Desaströs war die wirtschaftliche Lage also bei weitem nicht. Vor allem aber ist es völlig unplausibel zu unterstellen, dass die vorhandenen Probleme innerhalb einer sozialistischen Wirtschaft nicht lösbar gewesen wären. Viel eher beweist der Blick auf die Fakten in der Bilanz eine beeindruckende Leistung der sozialistischen Planwirtschaft in China. Die Entscheidung, den Sozialismus zu zerschlagen, war nicht die notwendige Konsequenz einer erdrückenden Zwangslage, sondern die Folge der politischen Durchsetzung einer bestimmten, rechtsopportunistischen und prokapitalistischen Linie innerhalb der Führung der KP Chinas.“ (S. 25)

Dieser Beitrag soll die Lücke schließen und einen kurzen Überblick über die Entwicklung Chinas geben. Es handelt sich dabei um die Übersetzung des Kapitels 8 von „The War against the Working Class“ von Will Podmore, erschienen im Jahr 2015. Dieses Buch schildert eine komprimierte, aber gut belegte Geschichte der sozialistischen Staaten, mit einem Schwerpunkt zur Entwicklung der Sowjetunion; einzelne Kapitel beschreiben aber auch die Entwicklung anderer sozialistischer Staaten. Die Übersetzung des Kapitels über China gibt einen kompakten Überblick über die ökonomische und soziale Entwicklung der VR China. Natürlich geht dieses Kapitel nicht in die Tiefe und wichtige Fragen zur Einschätzung der Politik der KPCh, wie der Große Sprung nach Vorn und die Kulturrevolution, werden nicht ausreichend berücksichtigt, genauso fehlt eine Einschätzung der verschiedenen theoretischen Ansätze Maos. Dennoch räumt dieses Kapitel mit einigen antikommunistischen Mythen auf und kann als Diskussionsbeitrag für eine weitere Einschätzung des Sozialismus in China dienen.

Michael Kubi

 

Das feudale China

 

Im alten und feudalen China waren Hungersnöte allgegenwärtig. Von 100 v. Chr. bis 1911 litt das chinesische Volk unter 1.828 großen Hungersnöten. Von 1850 bis 1932 starben in jeder Generation 4,5 Prozent der Bevölkerung an Hunger. Die Hungersnot in Nordchina im Jahr 1876 forderte 15 Millionen Tote.

Nach den Niederlagen in den Opiumkriegen erlebte China ein „Jahrhundert der Demütigung“, der ausländischen Besatzung, der Niederlage und der Uneinigkeit. Im Jahr 1850 lag das Pro-Kopf-BIP Chinas bei 600 Dollar, 1950 waren es nur noch 439 Dollar. Lucien Bianco schrieb: „Von einem Ende des ländlichen Chinas zum anderen ... waren Armut, Missbrauch und früher Tod die einzigen Aussichten für fast eine halbe Milliarde Menschen“.iii

Ein französischer Korrespondent, Robert Guillain, schrieb über China vor der Revolution: „Vorher war es entsetzlich - diese Wahrheit überwog alles andere. Armut, Korruption, Ineffizienz, Elend, Verachtung des Volkes und des Gemeinwohls, das waren die Elemente, die das elendigste Land der Welt ausmachten. Und ich kannte China damals.“iv Die Lebenserwartung lag 1930 bei 24 Jahren. In den 1930er Jahren starben jedes Jahr Millionen von Menschen bei Hungersnöten, Epidemien und Überschwemmungen. China war die am meisten unterdrückte Halbkolonie der Welt, die am meisten angegriffene und die rückständigste. Ausländische Mächte beherrschten China durch ihre enormen wirtschaftlichen Interessen, die Vertragshäfen, die gepachteten Gebiete, die Privilegien ausländischer Einwohner und Diplomaten, die Streitkräfte, die Missionare, den vom Ausland betriebenen Seezolldienst, die Post und die Salzverwaltung.v

Im September 1926 beschossen Kriegsschiffe der Royal Navy Wanhsien und töteten 2-3.000 Zivilisten. Das Auswärtige Amt gab zu, dass „unsere Marineleute ... auf einen Kampf aus waren.vi Im Januar 1927 entsandte die britische Regierung 15.000 Soldaten, den größten britischen Einsatz zwischen den Weltkriegen, um die britischen Finanzinteressen in Schanghai zu sichern. Im April führte Chiang Kai-Shek seinen Putsch durch. Am 6. April stürmten die Truppen des chinesischen Kriegsherrn Chang So-lin (dessen Berater ein britischer Offizier, Captain Sutton, war), unterstützt von russischen Weißgardisten, die sowjetische Botschaft in Peking. Die britische Regierung hatte der Razzia zugestimmt, die zu „Hinrichtungen“ von Botschaftsmitarbeitern führte. Am selben Tag überfielen Chiangs Truppen, wiederum mit Unterstützung von Weißgardisten, das sowjetische Konsulat in Shanghai. Am 13. Dezember stürmten Changs Truppen das sowjetische Konsulat in Kanton, zerstörten das Gebäude und töteten sechs seiner Mitarbeiter auf der Straße. Am 27. Mai 1929 stürmte die chinesische Polizei das sowjetische Konsulat in Harbin.

Im Juli sagte Chiang: „Wir wollen zuerst die Chinesische Ostbahn [CER] in unsere Hände nehmen ...vii Diese Eisenbahn war die einzige zuverlässige Verbindung der Sowjetunion mit Wladiwostok und den Seeprovinzen. In den chinesisch-sowjetischen Verträgen von 1924 war das sowjetische Eigentum an der CER anerkannt worden. Am 10. und 11. Juli beschlagnahmten Chiangs Truppen die Eisenbahn und verhafteten die sowjetischen Angestellten. Daraufhin starteten chinesische Streitkräfte und weißgardistische Banditen Überfälle auf die Sowjetunion.viii Im Oktober und November reagierten die sowjetischen Streitkräfte in Selbstverteidigung mit einer begrenzten Invasion in der Mandschurei, um den Status quo ante auf der Grundlage der Verträge wiederherzustellen.ix Sie besiegten und entwaffneten die Banditen, was weitere Angriffe unmöglich machte, und zogen sich dann umgehend auf sowjetisches Gebiet zurück.

Am 18. September 1931 marschierten die japanischen Streitkräfte in die Mandschurei ein und besetzten sie. Westliche Zeitungen sagten voraus, dass sie anschließend die Sowjetunion angreifen würden. Japans Imperial Way Faction, eine faschistische Militärgruppe, rief offen zu einem solchen Krieg auf. Im Dezember schlug die Sowjetunion wie schon 1926, 1927 und 1928 einen Nichtangriffspakt vor, den die japanische Regierung abermals ablehnte.

Die Regierung Chiang versäumte es, China gegen die japanische Aggression zu verteidigen.x Der Krieg des japanischen Kaiserreichs gegen China kostete 18 Millionen chinesischen Zivilisten und drei Millionen Soldaten das Leben und vertrieb 100 Millionen Menschen aus ihren Häusern. Er zerstörte 55 Prozent der chinesischen Industrie und Minen, 72 Prozent der Schifffahrt und 96 Prozent der Eisenbahnlinien.

Von 1937 bis 1940 kämpfte China allein gegen einen japanischen Aggressor, der von seinen Verbündeten der Achsenmächte sowie von den USA und dem britischen Empire bewaffnet und unterstützt wurde. Während des gesamten Zweiten Weltkriegs hielt das chinesische Volk die Hälfte von Japans Kampfkraft zurück. Wie der britische Historiker Andrew Roberts feststellte, „wird in westlichen Berichten über den Krieg die Erfahrung Chinas oft heruntergespielt, bis hin zum völligen Ignorieren, obwohl 15 Millionen Tote - ganze 30 Prozent - Chinesen waren.“xi Das chinesische Volk, angeführt von seiner Kommunistischen Partei, war unser Verbündeter, der gegen denselben Feind kämpfte, nämlich das japanische Kaiserreich.

Nach dem Krieg regierte Chiangs Kuomintang [KMT] immer noch den größten Teil Chinas. Doch das chinesische Volk wehrte sich zunehmend gegen Chiangs Gangsterherrschaft. In den Jahren 1946/47 kam es in den Städten zu einem Aufschwung von Aktionen der Arbeiterklasse, insbesondere von Arbeiterinnen, die mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Arbeitszeiten forderten und sich gegen Inflation, Arbeitslosigkeit und Bürgerkrieg wehrten.xii Allein in Schanghai gab es 1.700 Streiks. Im ganzen Land strebten die Bauern eine Landreform an. Auch unter den Studenten gab es bedeutende Kämpfe.

Als Reaktion darauf verlegte die 7. US-Flotte KMT-Truppen nach Nordchina. Die US-Luftwaffe transportierte in der größten Luftbrücke der Geschichte KMT-Truppen nach Shanghai, Nanking und Peiping. US-General Wedemeyer erklärte seine „Entschlossenheit, die dreiundfünfzigtausend Marinesoldaten im Auftrag der Nationalisten in Nordchina zu halten.xiii Doch das chinesische Volk entschied sich gegen die KMT und für die Unterstützung der revolutionären Kräfte. Schaller fasst zusammen: „Der Zusammenbruch des von den Amerikanern unterstützten Regimes in China war nicht das Ergebnis sowjetisch-amerikanischer Absprachen, sondern hatte im Wesentlichen interne Ursachen, die durch die unglaubliche amerikanische Stümperei noch verstärkt wurden.“xiv Trotz der massiven Intervention des US-Staates befreite das chinesische Volk sein Land in einem epischen Freiheitskampf von kaiserlicher und feudaler Unterdrückung.xv

 

Die Revolution von 1949

 

Im April 1949 überquerten die Truppen der Volksbefreiungsarmee den Jangtse, um Shanghai zu befreien. Der amerikanische Journalist Jack Belden schrieb: „Die Überquerung des Jangtse - wie die Überquerung so vieler anderer Flussbarrieren in der Geschichte, vom Rubikon bis zum Rappahannock oder dem Rhein - kann als ein entscheidendes Datum in der Weltgeschichte gelten. ... der Tag, an dem die Totenglocke des Imperialismus in Asien ertönte. Mit der Überquerung des Jangtse fiel der Vorhang für eine Ära der Geschichte. ... Vorbei war die Ära der Kanonenbootdiplomatie, vorbei die vertraglichen Hafenkonzessionen, vorbei die eigens eingeräumten Marinestützpunkte, die Militärmissionen, die unverhohlene Einmischung in chinesische Angelegenheiten.xvi

Die chinesische Volksrevolution stellte die Einheit und Unabhängigkeit Chinas wieder her. Der britische Wirtschaftshistoriker Angus Maddison fasste zusammen: „Die Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949 bedeutete einen scharfen Bruch mit der Vergangenheit. Sie brachte eine neue Art des Regierens, eine neue Art von Elite und eine deutliche Verbesserung der bisherigen Wirtschaftsleistung mit sich.“xvii Einst „der kranke Mann Asiens“, erwachte China nun als moderner Nationalstaat mit voller nationaler Unabhängigkeit.

Stalin räumte großzügig ein: „Stimmt, auch wir können einen Fehler machen! Als der Krieg mit Japan zu Ende ging, luden wir die chinesischen Genossen ein, sich darüber zu verständigen, wie ein Modus vivendi mit Chiang Kai-Shek gefunden werden könnte. Sie stimmten uns in Worten zu, aber in der Tat taten sie es auf ihre eigene Weise, als sie nach Hause kamen: Sie sammelten ihre Kräfte und schlugen zu. Es hat sich gezeigt, dass sie im Recht waren und nicht wir.xviii Im Juni bot die Sowjetunion China einen Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar an. Außerdem bot sie technische und erzieherische Hilfe, Hilfe beim Bau und der Versorgung von Schiffen sowie die Ausbildung von Seeleuten und Piloten an. Im Gegensatz dazu verhängte die US-Regierung sofort Sanktionen gegen China und versuchte, den neuen Staat schon bei der Geburt zu ersticken. 1949 entfielen nur 8 Prozent des chinesischen Handels auf die sozialistischen Länder, 1952 waren es 87 Prozent. Präsident Truman erklärte am 5. Januar 1950: „Die Regierung der Vereinigten Staaten wird keinen Kurs verfolgen, der zu einer Einmischung in den Bürgerkrieg in China führt. Ebenso werden die Vereinigten Staaten den chinesischen Streitkräften auf Formosa keine militärische Hilfe und Beratung zukommen lassen.“xix Beide Versprechen brach er innerhalb von sechs Monaten.

Angesichts der gewaltigen Aufgabe des Wiederaufbaus Chinas im Jahr 1949 hätte keine Regierung diese Aufgabe den Marktkräften überlassen können. Jedes Land, das sich industrialisiert hat, einschließlich Großbritannien und die USA, hat den Staat zum Schutz der Industrie eingesetzt, da junge Industrien kurz- und vielleicht sogar mittelfristig unrentabel sind.xx Daher entschied sich die neue chinesische Regierung für die Entwicklung einer breiten Palette von Industrien und lehnte den Rat der Weltbank ab, der Textilindustrie den Vorrang zu geben.

Die Landreform beendete die Missbräuche des Feudalsystems. Sie zerstörte die Klasse der Grundherren, die China 2.000 Jahre lang beherrscht hatte. Der Grundherr konnte keine direkten Einkünfte aus dem Land erzielen, aber der Bauer konnte das Land ohne den Grundherrn bewirtschaften. Doch die Großgrundbesitzer gaben ihre Macht nicht friedlich ab. Ihre Kuomintang-Agenten verübten Terror- und Sabotageakte und töteten kommunistische Funktionäre, 1950 „vielleicht bis zu 40.000“.xxi Zu ihrer Unterstützung setzte die CIA 1950 212 Agenten in der Mandschurei ab. Innerhalb weniger Tage wurden 101 von ihnen getötet und die anderen 111 gefangen genommen. Chiangs Flugzeuge bombardierten Schanghai und töteten mehr als 500 Menschen. Dennoch „überlebte die überwiegende Mehrheit der 2 Millionen Grundbesitzer in China die Landreform, auch wenn sie ihre Ländereien verloren.“xxii

Im Juni 1949, kurz nach dem Sieg der Kommunisten, manipulierten Spekulanten die Silberdollarnotierungen an der Shanghaier Börse und trieben die Lebensmittel- und Energiepreise um das Dreifache in die Höhe. Am 10. Juni schloss die neue Regierung die Devisenbörse und verhaftete eine große Zahl von Spekulanten, eine Maßnahme, die auf breite Zustimmung stieß.

In China, wie auch in Russland, verhinderte die kleinteilige private Landwirtschaft, die auf der Arbeit der einzelnen Haushalte basierte, sowohl den Einsatz von Landmaschinen als auch Investitionen in Bewässerung, Naturschutz und Infrastruktur. Um die Landwirtschaft zu modernisieren, mussten die Menschen diese Eigentumsverhältnisse aufheben. Sie bildeten kollektiv arbeitende Hilfstrupps und gründeten Erzeugergenossenschaften, in denen Land, Geräte und Vieh zusammengelegt wurden, und schufen dann sozialisierte Genossenschaften mit kollektivem Landbesitz.

Wie Chun Lin feststellte, „ist das Fehlen einer durchgreifenden Landreform in weiten Teilen der postkolonialen Welt ein großes Entwicklungshindernis. Die Tatsache, dass China es viel besser gemacht hat - bei der Befriedigung der Grundbedürfnisse, der Linderung der Armut, der Anhebung des allgemeinen Lebensstandards und der politischen Anerkennung der sozialen Stellung der Arbeiter und des einfachen Volkes (wie im maoistischen Erbe) - ist ein beeindruckendes Zeugnis. Es hat eine universelle Bedeutung: Indem sie „feudale“ Strukturen und Beziehungen umwandelt, beseitigt die Landreform, die im weitesten Sinne auch die genossenschaftliche Landwirtschaft einschließt, rückständige und reaktionäre soziale Macht und stärkt gleichzeitig bisher unterdrückte und marginalisierte Klassen. Auf diese Weise kann sie ein entscheidender Förderer des Wirtschaftswachstums und der sozialen Entwicklung sein. ... die Geschichte hat die Überlegenheit revolutionärer Wege bei der Umwandlung großer, armer, agrarischer, ungebildeter und patriarchalischer Gesellschaften hinreichend bewiesen.“xxiii Dieses Programm war äußerst wirksam: Bis 1958 stieg die landwirtschaftliche Produktion von 108 Millionen Tonnen im Jahr 1949 auf 185 Millionen Tonnen. Es fand auch große Unterstützung in der Bevölkerung.

Mit der Landreform gab die Regierung den Bauern das volle Recht, auf Versammlungen alle Kader der Regierung und der Bauernorganisationen frei zu kritisieren und anzuklagen sowie alle Kader abzusetzen und zu wählen.xxiv Die Bauern hatten eine rechenschaftspflichtigere und ehrlichere lokale Führung als vor der Revolution, und sie trafen mehr Entscheidungen über ihr tägliches Leben als je zuvor.xxv

Von Anfang an setzte sich die neue Regierung dafür ein, die Diskriminierung von Frauen zu beenden. Sie gab den Frauen das Recht, sich scheiden zu lassen und Land zu besitzen. Sie verbot die Praxis, Ehefrauen und Kinder zu verlassen, und gab allen Kindern, ob männlich oder weiblich, das Recht, versorgt zu werden und Eigentum von ihren Eltern zu erben. Sie verbot Füßebinden, Kinderbräute, erzwungene Witwenkeuschheit, Söldner- und arrangierte Ehen, Frauenhandel und das Schlagen von Frauen.xxvi Die Regierung setzte sich auch für die Beendigung der Diskriminierung von Chinas Minderheitenvölkern ein. Chinas Minderheiten erzielten echte Fortschritte in den Bereichen Bildung, Armutsbekämpfung, Bevölkerungswachstum und öffentliche Wohlfahrt.xxvii

In den 1950er Jahren ging die Sterblichkeit in China sehr schnell zurück. Die Sterblichkeitsrate sank von 20 pro 1.000 im Jahr 1949 auf 10,8 im Jahr 1957. Xihze Peng fasste zusammen: „Diese monumentale Leistung war zu einem großen Teil auf die Beendigung der Kriege, die Verringerung der extremen Armut und große Verbesserungen im Gesundheitswesen zurückzuführen.xxviii

 

Tibet

 

Nahezu alle Regierungen der Welt, darunter auch die US-Regierung, haben Tibet als Teil Chinas anerkannt: „Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die Tatsache berücksichtigt, dass die chinesische Regierung seit langem die Oberhoheit über Tibet beansprucht und dass die chinesische Verfassung Tibet zu den Gebieten zählt, die das Territorium der Republik China bilden. Diese Regierung hat zu keiner Zeit einen dieser Ansprüche in Frage gestellt.xxix 1949 und 1950 wiesen die Vereinten Nationen Forderungen zurück, Tibet als unabhängig anzuerkennen und die „chinesische Aggression“ zu verurteilen.

Mao erklärte, dass mit „Chinesen“ „all diejenigen gemeint sind, die auf dem Gebiet Chinas leben.“xxx Die Nachrichtenagentur Xinhua erklärte, dass „das tibetische Volk ein integraler Bestandteil der Chinesen ist.xxxi

Im Mai 1951 unterzeichnete der Hof des Dalai Lama ein Abkommen mit China, in dem er anerkannte, dass Tibet zu China gehörte. Am 24. Oktober telegrafierte der Dalai Lama an die chinesische Regierung: „Die lokale Regierung Tibets und die Tibeter, die Lamas und das gesamte tibetische Volk unterstützen dieses Abkommen einstimmig.xxxii In der Folgezeit versuchte China, die feudale Landbesitzerklasse Tibets in Vertreter einer allmählichen Modernisierung zu verwandeln, aber die Grundbesitzer bekämpften alle Reformversuche. 1958 erhoben sich Khampa-Stammesangehörige, die „von der CIA in Colorado ausgebildet“ worden waren und von der CIA und dem MI6 angeleitet und bewaffnet wurden, zum Aufstand.xxxiii

Der Hof des Dalai Lama brach daraufhin das Abkommen von 1951. Seitdem hat sich der Dalai Lama geweigert, Chinas Souveränität über Tibet anzuerkennen. Von 1959 bis 1971 zahlte die CIA dem Dalai Lama heimlich 180.000 Dollar pro Jahr und unterstützte seine Sache mit weiteren 1,5 Millionen Dollar pro Jahr. Nach dem Abkommen von 1951 stieg die Lebenserwartung der Tibeter von 36 Jahren auf 67 Jahre im Jahr 2003, und die Kindersterblichkeit und die Armut gingen stetig zurück.xxxiv Die Tibeter sind weit davon entfernt, einen „Völkermord“ zu erleiden, und ihre Zahl hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt.xxxv Die USA erkennen Tibet immer noch offiziell als Teil Chinas an, aber der US-Kongress und die Präsidentschaft unterstützten inoffiziell die Kampagne für die Abspaltung Tibets. US-Strategen unterstützten auch uigurische Separatisten, die die „Unabhängigkeit Xinjiangs“ forderten und das uigurische Volk zu einem „gewaltsamen Kampf“ „wie im Kampf gegen die japanische Aggression“ aufforderten.

 

Entwicklung

 

China war schon immer an der Nutzung ausländischer Technologie interessiert. In den Jahren 1950/51 arbeiteten die Sowjetunion und China zusammen, um in China Metallfabriken, die zivile Luftfahrt und den Schiffbau zu errichten. Am 31. Dezember 1952 übertrug die Sowjetunion China alle ihre Rechte an der Chinesischen Ostbahn und ihren Tochterunternehmen. Mao dankte Stalin für diesen „enormen Beitrag zum Eisenbahnbau in China.xxxvi Die sowjetischen Kredite beliefen sich zwischen 1953 und 1957 auf 3 % der staatlichen Investitionen Chinas.

In seinem ersten Fünfjahresplan (1953-57) strebte China den Bau von 694 großen Industrieunternehmen an. 156 davon waren sowjetische Hilfsprojekte, „einer der größten Technologietransfers in der Geschichte.“xxxvii Darunter waren 52 Energieunternehmen, 20 Metallurgieunternehmen, sieben Chemiefabriken, 24 mechanische Verarbeitungsbetriebe, drei Leichtindustriebetriebe und 44 Militärunternehmen. In der Cambridge History of China heißt es: „Die Bedeutung der sowjetischen technischen Hilfe und Kapitalgüter kann kaum überschätzt werden. Die Bemühungen um den Transfer von Konstruktionsfähigkeiten wurden als beispiellos in der Geschichte des Technologietransfers bezeichnet. Außerdem scheint China die fortschrittlichste Technologie erhalten zu haben, die in der Sowjetunion verfügbar war, und in einigen Fällen war dies die beste der Welt. In der Eisen- und Stahlindustrie, dem wichtigsten Sektor der sowjetischen Hilfe, bauten und betrieben die Sowjets in den 1950er Jahren die besten Hochöfen der Welt.xxxviii China zahlte wie die osteuropäischen Länder sowjetischen Fachleuten die gleichen Gehälter wie ihren eigenen Spezialisten.

Die Regierung versuchte, die Notwendigkeit der Entwicklung der Schwerindustrie mit der gebührenden Aufmerksamkeit für die Leichtindustrie und die Landwirtschaft in Einklang zu bringen. Die Produktion von Konsumgütern stieg in den Jahren 1950-2 um 29 % und 1953-57 um 13 % pro Jahr. Die Produktion von Nahrungsmitteln stieg in den beiden Zeiträumen um 7 % bzw. 2,9 bis 3,7 %. Beide wuchsen schneller als die Bevölkerung. In den Jahren 1953-57 wuchs das Volkseinkommen jährlich um 8,9 %, die landwirtschaftliche Produktion um 3,8 % und die Industrieproduktion um 18,7 % pro Jahr. Die Löhne stiegen real um 30 Prozent, die Einkommen der Bauern um 20 Prozent. Die Lebenserwartung stieg von 36 Jahren im Jahr 1950 auf 57 Jahre im Jahr 1957, während sie im Durchschnitt der armen Länder bei 42 Jahren lag.

Die staatlich geführte Industrialisierung der Verteidigung war eine Priorität, um China zu schützen. Die Drohung der USA, im Koreakrieg erstmals Atomwaffen einzusetzen, trieb Chinas Atomprogramm in den 1950er Jahren voran. Die US-Regierung stellte eine ständige Bedrohung dar. So schoss beispielsweise am 27. Juli 1953 ein amerikanischer F-86F Sabre-Pilot eine zivile sowjetische Aeroflot Il-12 über China ab, wobei alle 21 Menschen an Bord ums Leben kamen.xxxix Eine weitere Bedrohung stellten die besiegten Truppen Chiangs dar, von denen viele nach 1949 nach Birma geflohen waren. Die CIA nutzte sie, um von 1950 bis 1959 Angriffe auf China zu starten. Chiangs Streitkräfte auf Taiwan führten Seeangriffe gegen das Festland durch und schickten Agenten. 1958 verkauften die USA Taiwan moderne Raketen, was die Gefahr eines von den USA unterstützten Angriffs auf China erhöhte und China dazu zwang, seine Ressourcen auf die Verteidigung umzustellen.

In den 1950er Jahren errichtete die britische Regierung in Hongkong eine Aufklärungsstation, die bis in die 1980er Jahre betrieben wurde. Westliche Flugzeuge drangen regelmäßig in den chinesischen Luftraum ein, um elektronische Aufklärungsdaten von Chinas Verteidigungssystemen zu erhalten.

Das britische Empire hinterließ keine vereinbarten Grenzen auf dem indischen Subkontinent und überließ die Lösung dieser Probleme den neuen unabhängigen Nachfolgestaaten. 1960 schloss China Grenzabkommen mit Nepal und Birma, 1963 mit Pakistan und auch mit Afghanistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgisistan, der Mongolei, Korea, Vietnam und Laos. Premierminister Zhou Enlai hatte 1953 erklärt: „Wir sind diejenigen, die dafür eintreten, alle internationalen Streitigkeiten durch friedliche Konsultationen und Verhandlungen zu lösen, und die andere Seite ist diejenige, die auf der Anwendung von Gewalt oder Feindseligkeit bei der Lösung von Konflikten besteht.xl Von den asiatischen Ländern weigerte sich nur Indien, zu verhandeln, und behauptete, dass seine Grenzen mit China bereits festgelegt und daher nicht verhandelbar seien.xli Aber seine Anspruchslinie, die McMahon-Linie, die auf der Fälschung eines britischen Diplomaten beruhte, war nie eine legale Grenze.xlii

Im August 1959 begann Indien einen Grenzkrieg mit China.xliii Indische Patrouillen überquerten die Grenze bei Longju und griffen chinesische Grenzsoldaten an. Chruschtschow behauptete jedoch, China habe „den Krieg begonnen.xliv Im September besuchte Chruschtschow die USA zu Gesprächen. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um China.xlv Danach log er, dass bei den Gesprächen „Fragen, die Drittländer betreffen, nicht berührt wurden.“xlvi Chruschtschow versuchte, den Warschauer Pakt gegen China aufzubringen, was das chinesisch-sowjetische Bündnis verbot.xlvii

Im Oktober, nach einem ernsteren Zusammenstoß an der Grenze zwischen Kaschmir und Xiangkiang, ordnete die chinesische Regierung einen 20 Kilometer langen Rückzug der chinesischen Wachen entlang der gesamten Grenze an und forderte Indien auf, dies ebenfalls zu tun. Die indische Regierung weigerte sich. China bemühte sich um Verhandlungen; Indien forderte den einseitigen Rückzug Chinas aus allen von Indien beanspruchten Gebieten.xlviii Im April 1960 traf Zhou Enlai mit Präsident Jawaharlal Nehru zusammen, um zu verhandeln, wurde aber abgewiesen. Am 3. Oktober 1962 ersuchte China erneut um Verhandlungen. Indien lehnte diesen Vorschlag sofort ab. Zu diesem Zeitpunkt griffen die US-Streitkräfte Vietnam an, Chiang Kai-Shek drohte mit einer Invasion Chinas, und die Sowjetunion wurde zum Feind, so dass die indische Regierung davon ausging, dass China keinen Krieg riskieren würde. Am 4. Oktober wandte sich Nehrus Tochter Indira Gandhi heimlich an den US-Außenminister Dean Rusk, der den indischen Angriff genehmigte.xlix Am 9. Oktober griffen indische Truppen chinesische Grenzposten an.l China schlug den Angriff zurück und zog seine Truppen anschließend zurück.

Anfang 1959 brach die sowjetische Regierung ihr Abkommen von 1957, China mit moderner Militärtechnologie zu versorgen. Im Juni 1960 kritisierte Chruschtschow öffentlich die gesamte Innen- und Außenpolitik Chinas. Am 25. Juli stellte er jegliche sowjetische Hilfe ein und befahl den 1.400 sowjetischen Wissenschaftlern und Ingenieuren, die in China gearbeitet hatten, bis zum 1. September zu gehen und ihre Verträge aufzulösen. (Der sowjetische Botschafter in Peking hatte Chruschtschow gewarnt, dass eine einseitige Beendigung dieser Verträge „eine Verletzung des Völkerrechts“ darstellen würde.) Sie nahmen die Baupläne der geplanten Industrieanlagen mit. Zwei Drittel der Projekte blieben unvollendet.

 

Naturkatastrophen und Wiederaufbau

 

1959, 1960 und 1961 waren die Jahre der Naturkatastrophen in China. Im Juli 1959 überflutete der Gelbe Fluss Ostchina, wobei etwa zwei Millionen Menschen ums Leben kamen. Im Jahr 1959 betrug die Ernte 175 Millionen Tonnen, gegenüber 250 Millionen Tonnen im Jahr 1958. Im Jahr 1960 waren 55 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes von Dürre und anderen Unwettern betroffen. Etwa 60 % der Anbauflächen im Norden des Landes erhielten überhaupt keinen Regen. Die Ernte im Jahr 1960 betrug 142 Millionen Tonnen.li Aber selbst in dieser Zeit baute China pro Kopf mehr als 50 Prozent mehr Getreide an als Indien, und der Nährwert war höher als in Indien.lii

Zwischen 1961 und 1965 kaufte China insgesamt 30 Millionen Tonnen Getreide aus Australien, Frankreich, dem Sudan, Burma und Kanada für 2 Milliarden Dollar.liii Henry Liu wies darauf hin: „Es wäre noch mehr importiert worden, wenn nicht der Druck der USA auf Kanada und Australien, die Verkäufe nach China zu begrenzen, und die Einmischung der USA in die Schifffahrt China daran gehindert hätten, mehr zu importieren.“liv So hinderte die US-Regierung im März 1962 die International Trading Corporation of Seattle daran, 10,5 Millionen Tonnen Weizen und Gerste an China zu verkaufen.lv

Die schlechte Qualität der Volkszählung von 1953, die größtenteils auf Zufallsstichproben beruhte, machte es unmöglich, die Bevölkerung genau zu beziffern und öffnete wilden Behauptungen über Hungertote Tür und Tor. In der Volkszählung von 1953 wurde behauptet, dass die Bevölkerung Chinas von 450 Millionen im Jahr 1947 auf 600 Millionen im Jahr 1953 gestiegen sei, wobei beide Zahlen verdächtig rund waren. Die Volkszählungen der 1960er Jahre ergaben, dass im Vergleich zur Zahl von 1953 mehrere zehn Millionen Chinesen „verschwunden“ waren. Diese Behauptung war jedoch wertlos, da es höchst unwahrscheinlich war, dass die Zahl von 1953 korrekt war.

Wie Utsa Patnaik feststellte, wurden die „fehlenden Millionen“, die sich in der Bevölkerungspyramide zwischen 1958 und 1961 auf insgesamt 27 Millionen beliefen, mit „Hungertoten“ gleichgesetzt. Das Problem dabei ist, dass nicht nur die Menschen, die tatsächlich lebten und über die normale Zahl hinaus starben, zu den fehlenden Millionen gehören, sondern auch all die hypothetischen Personen, die nie geboren wurden und die hätten geboren werden müssen, wenn die Geburtenrate nicht gesunken wäre. Dies ist keine vernünftige Definition und auch keine logische Definition der Hungertoten, denn um in einer Hungersnot zu 'sterben', muss man mindestens geboren sein.lvi Wim Wertheim stimmt zu: „Oft wird behauptet, dass bei den Volkszählungen der 1960er Jahre 'zwischen 17 und 29 Millionen Chinesen' fehlten, verglichen mit den offiziellen Volkszählungszahlen der 1950er Jahre. Diesen Berechnungen fehlt jedoch jeder Anschein von Verlässlichkeit.lvii Bevölkerungsdefizite, die auf prognostizierten Geburten- und Sterberaten beruhen, können ein Vielfaches der tatsächlichen Sterberate betragen.

Um die Hungersnot zu bewältigen, hielt die Regierung ein strenges Rationierungssystem aufrecht.lviii Robert North urteilte: „Zweifellos war das kommunistische Regime unter den chinesischen Regierungen des 19. und 20. Jahrhunderts einzigartig in Bezug auf die Anstrengungen, die es unternahm, um das unvermeidliche Massenelend zu lindern, das mit diesen Katastrophen einherging.lix

Dennoch war die Sterblichkeitsrate in diesen Jahren tragischerweise weit höher als normal. Das schlimmste Jahr war 1960 mit einer Sterblichkeitsrate von 25,4/1.000 im Vergleich zu 12/1.000 im Jahr 1957. Diese Zahl von 1960 lag nahe an der „normalen“ Sterblichkeitsrate Indiens (24,6/1.000), Indonesiens (23/1.000) und Pakistans (23/1.000). Sie war viel niedriger als die Zahl in China von 1949 (38/1.000) und viel niedriger als in jedem Jahr vor der Revolution. Sie war auch niedriger als in Indien in jedem Jahr der britischen Herrschaft, die immer bei 30/1.000 oder mehr lag. China hatte durch die Senkung der Sterblichkeitsrate von 38/1.000 im Jahr 1949 auf 12/1.000 im Jahr 1957 zig Millionen Menschenleben gerettet und damit die größte Senkung der Sterblichkeit in der Geschichte erreicht. Im gleichen Zeitraum konnte Indien die Sterblichkeitsrate nur von 28 auf 23/1.000 und Indonesien nur von 26 auf 23/1.000 senken.

Die Chinesen arbeiteten hart an der Verbesserung der Landwirtschaft. Im Jahr 1952 wurden 20 Prozent des Landes bewässert, 1978 waren es 50 Prozent.lx Diese Ausweitung in Verbindung mit der höheren Produktivität der großen Kolchosen ermöglichte eine starke Zunahme des Doppelanbaus.lxi Die Kommunen verbreiteten auch den Einsatz verbesserter Technologien, setzten verstärkt Düngemittel ein und pflanzten auf 80 Prozent der chinesischen Reisanbauflächen ertragreichen Halbzwergreis. Michael Dillon kommentierte: „Die Volkskommunen hatten durchaus positive Aspekte, vor allem Größenvorteile im Vergleich zu kleinen Familienbetrieben und die Möglichkeit, die landwirtschaftliche Produktion langfristig zu planen.“lxii

Zwischen 1949 und 1978 stieg die Nahrungsmittelproduktion um 169,6 Prozent, während die Bevölkerung um 77,7 Prozent zunahm. So stieg die Nahrungsmittelproduktion pro Person von 204 Kilogramm auf 328 Kilogramm. Die Getreideproduktion stieg von 1952 bis 1978 um 2,4 Prozent pro Jahr. Im Jahr 1977 erzeugte China 40 Prozent mehr Nahrungsmittel pro Person als Indien, und zwar auf 14 Prozent weniger Ackerland, und verteilte sie gerechter auf eine 50 Prozent größere Bevölkerung.lxiii China war inzwischen in der Lage sich selbst mir Nahrungsmitteln zu versorgen.lxiv Wie Y. Y. Kueh betonte, „war Chinas historisches Nahrungsmittelproblem am Ende von Maos Amtszeit im Grunde gelöst.lxv

Im Jahr 1986 lag die Sterblichkeitsrate in Indien bei 12 pro 1.000, in China bei 7 pro 1.000. Indiens Bevölkerung betrug 1986 781 Millionen, so dass die Übersterblichkeit in jenem Jahr 3,9 Millionen betrug.lxvi Wie die Ökonomen Jean Drèze und Amartya Sen über Indien und China feststellten, waren 1949 „die Ähnlichkeiten recht frappierend“, aber 1989 „besteht kaum ein Zweifel daran, dass China, was Morbidität, Mortalität und Langlebigkeit betrifft, einen großen und entscheidenden Vorsprung vor Indien hat.lxvii

 

Weitere Kriegsdrohungen

 

Am 5. August 1963 unterzeichneten US-Außenminister Dean Rusk, der sowjetische Außenminister Andrej Gromyko und der britische Außenminister Lord Home einen Vertrag über ein teilweises Testverbot, der China isolieren sollte. Wie Gordon Chang später feststellte, hätte der Vertrag „der Weg für einen Überraschungsangriff auf China sein können. ... [Präsident John F.] Kennedy und seine Mitarbeiter versuchten, die Spannungen zwischen der Sowjetunion und China so weit zu verschärfen, dass sich die Sowjets mit den USA zusammentun würden, möglicherweise sogar in einer Militäraktion gegen die VR China.“lxviii 1964 schlug Präsident Lyndon Johnson ein „gemeinsames Vorgehen“ mit der Sowjetunion vor, einschließlich einer „möglichen Vereinbarung über eine Zusammenarbeit bei präventiven Militäraktionen“ gegen China. US-Beamte erörterten einen gemeinsamen amerikanisch-sowjetischen Nuklearangriff auf Chinas Kernwaffenanlagen.lxix China musste sich also auf diese Bedrohung vorbereiten.lxx Im August 1964 fabrizierte die US-Regierung den Tonkin-Zwischenfall, um ihren illegalen Angriff auf Vietnam zu rechtfertigen. Im September drohte sie damit, nordvietnamesische Flugzeuge in Chinas Gebiet zu verfolgen.lxxi

Die Regierung Breschnew weigerte sich ebenso wie die indische Regierung, über die Grenzen mit China zu verhandeln, da diese bereits festgelegt und daher nicht verhandelbar seien. 1968 stationierte Breschnew 16 mit schweren Waffen und Raketen ausgerüstete Divisionen an der chinesisch-sowjetischen Grenze. Im Grenzkonflikt von 1969 waren die ersten Opfer Chinesen. Im März drohte Breschnew mit einem Atomangriff auf China.lxxii Im August fragte ein sowjetischer Beamter das US-Außenministerium, „was die USA tun würden, wenn die Sowjetunion Chinas Atomanlagen angreifen und zerstören würde.lxxiii Auch auf diese Drohung musste sich China vorbereiten.lxxiv

 

Schnelles Wachstum

 

Der erste Bericht der Weltbank über China kam zu dem Schluss, dass die chinesische Entwicklung beeindruckend war. Die Reallöhne der Arbeiter waren 1970 um 35 % höher als 1952. Chinas Staatsunternehmen boten sichere Arbeitsplätze, billige und angemessene Wohnungen, eine in der Regel kostenlose Gesundheitsversorgung, soziale Betreuung, Renten für Arbeiter im Ruhestand und Bildungsmöglichkeiten für die Kinder der Arbeiter.lxxv Die Arbeiter hatten bessere Lebensmittel, Wohnungen, medizinische Versorgung, Bildung und Ausbildungsmöglichkeiten als je zuvor. Das Pro-Kopf-BSP war zwischen 1957 und 1977 trotz eines jährlichen Bevölkerungswachstums von 2 % um 2 bis 2,5 % pro Jahr gestiegen. Andere Länder mit niedrigem Einkommen waren im Durchschnitt nur um 1,6 % gewachsen.

Die Nettoproduktion der Industrie wuchs zwischen 1957 und 1979 um 10,2 Prozent pro Jahr und lag damit deutlich über dem Durchschnitt anderer einkommensschwacher Länder von 5,4 Prozent.lxxvi Mitte der 1950er Jahre produzierte China nur 20.000 Barrel Erdöl pro Tag; 1965 waren es bereits 200.000 und das Land war im Grunde autark. Zwischen 1952 und 1976 stieg die Stahlproduktion von 1,4 auf 31,8 Millionen Tonnen, die Kohleproduktion von 66 auf 617 Millionen Tonnen, die Zementproduktion von 3 auf 65 Millionen Tonnen, die Holzproduktion von 11 auf 51 Millionen Tonnen, die Stromproduktion von 7 auf 256 Milliarden Kilowattstunden, die Rohölproduktion von praktisch nichts auf 104 Millionen Tonnen und die chemische Düngerproduktion von 39.000 auf 8.693.000 Tonnen. Mitte der 1970er Jahre produzierte China eine große Anzahl von Düsenflugzeugen, schweren Traktoren, Zügen und Hochseeschiffen. Das Land wurde zur Atommacht und verfügte über interkontinentale ballistische Raketen. Es produzierte 1964 seine erste Atombombe und 1967 seine erste Wasserstoffbombe. 1970 wurde ein Satellit in die Erdumlaufbahn gebracht.

Im Jahr 1976 gehörte China zu den sechs größten Industrieproduzenten der Welt. Zwischen 1952 und 1978 wuchs die Energieproduktion um 10,3 % pro Jahr. Die industrielle Arbeiterklasse wuchs von 3 Millionen auf 50 Millionen. Die Zahl der Wissenschaftler und Techniker stieg von 50.000 im Jahr 1949 auf 5 Millionen im Jahr 1979. Von 1965 bis 1985 wuchs das chinesische BIP jährlich um 7,49 Prozent, mehr als das Indiens (1,7 Prozent), der USA (1,34 Prozent), Großbritanniens (1,6 Prozent), Japans (4,7 Prozent), Südkoreas (6,6 Prozent) und Westdeutschlands (2,7 Prozent).

Von 1952 bis 1972 verzeichnete China ein Wachstum von 64 Prozent (34 Prozent pro Kopf) pro Jahrzehnt, verglichen mit 54 Prozent (44 Prozent pro Kopf) in der Sowjetunion von 1928 bis 1958, 33 Prozent (17 Prozent pro Kopf) in Deutschland zwischen 1880 und 1914 und 43 Prozent (28 Prozent pro Kopf) in Japan zwischen 1874 und 1929.lxxvii Das chinesische Volk hat all dies aus eigener Kraft und mit den Ressourcen seines Landes erreicht. Abgesehen von der sowjetischen Hilfe in den 1950er Jahren, die bis Mitte der 1960er Jahre vollständig (und mit Zinsen) zurückgezahlt wurde, industrialisierte sich China ohne ausländische Kredite oder Investitionen.lxxviii

Die Regierung investierte durchweg stark in die Gesundheit der chinesischen Bevölkerung. Ende der 1970er Jahre deckte das Gesundheitswesen laut Weltbank „fast die gesamte Stadt- und 85 % der Landbevölkerung ab, eine unerreichte Leistung unter den Ländern mit niedrigem Einkommen.“lxxix Das Gesundheitssystem legte den Schwerpunkt auf Massenhygiene, allgemeine Impfungen und Präventivmedizin. Das Opiumrauchen wurde verboten. Chris Bramall, der britische Historiker der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas, wies darauf hin: „Groß angelegte Impfprogramme und Verbesserungen der sanitären Verhältnisse (wie die Kampagnen zur Bekämpfung der Bilharziose) hatten einen großen Einfluss auf die Verringerung der Todesfälle durch Infektionskrankheiten, insbesondere in ländlichen Gebieten. In dieser Hinsicht war Chinas Strategie weitaus wirksamer als die Indiens; tatsächlich hat kaum ein Land der Welt das Tempo der Sterblichkeitsreduzierung erreicht, das die Volksrepublik in der Nachkriegszeit erzielt hat. Sie ist ein klassisches Beispiel dafür, wie ein armes Land die Sterblichkeitsrate senken kann, selbst wenn das Pro-Kopf-BIP nicht stark ansteigt.lxxx

Zwischen 1949 und 1957 wurden 800 Krankenhäuser gebaut und die Zahl der Betten stieg von 90.000 auf 390.000. Von 1949 bis 1965 stieg die Zahl der Ärzte von 40.000 auf 150.000. Pocken, Cholera, Typhus, Typhus, Pest und Lepra wurden ausgerottet. Die Regierung erhöhte die Zahl der Hebammen von 15.700 im Jahr 1950 auf 35.290 im Jahr 1960. Die Säuglingssterblichkeit sank von 250/1.000 vor der Revolution auf 20/1.000 im Jahr 1980. Zwischen 1949 und 1980 verdoppelte sich die Lebenserwartung bei der Geburt nahezu, von 36 auf 67 Jahre, die größte Verbesserung in der Welt.

Im Entwicklungsbericht der Weltbank von 1981 heißt es: „Chinas bemerkenswerteste Errungenschaft der letzten drei Jahrzehnte besteht darin, dass es den einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen in Bezug auf die Grundbedürfnisse weitaus besser geht als ihren Pendants in den meisten anderen armen Ländern. Sie alle haben Arbeit; ihre Nahrungsmittelversorgung ist durch eine Mischung aus staatlicher Rationierung und kollektiver Selbstversicherung gewährleistet; die meisten ihrer Kinder gehen nicht nur zur Schule, sondern werden auch vergleichsweise gut unterrichtet; und die große Mehrheit hat Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung und Familienplanungsdiensten. Die Lebenserwartung - aufgrund ihrer Abhängigkeit von vielen anderen wirtschaftlichen und sozialen Variablen wahrscheinlich der beste Einzelindikator für das Ausmaß der tatsächlichen Armut in einem Land - ist für ein Land mit dem Pro-Kopf-Einkommen Chinas außerordentlich hoch“. Die Bank wies 1983 darauf hin, dass „die ärmsten Menschen in China weitaus bessergestellt sind als ihre Altersgenossen in den meisten anderen Entwicklungsländern.“lxxxi

Die Regierung investierte auch kontinuierlich stark in die Bildung der chinesischen Bevölkerung. Im Jahr 1949 besuchten die meisten Kinder überhaupt keine Schule, weniger als 7 % schlossen die Grundschule ab, etwa 2 % die Junior Middle School, weniger als 1 % die Senior Middle School und noch weniger besuchten eine Hochschule. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren wurden Hunderttausende von Grundschulen und Zehntausende von weiterführenden Schulen in ländlichen Gebieten gebaut, um sicherzustellen, dass China über die qualifizierten Arbeitskräfte verfügt, die es für das industrielle Wachstum im ganzen Land benötigt.lxxxii

Bis 1976 schlossen fast alle Kinder die Grundschule ab, mehr als zwei Drittel die Junior Middle School und mehr als ein Drittel die Senior Middle School. Im Jahr 1979 lag die Einschulungsrate in der Grundschule bei 93 % und damit 30 % über dem Durchschnitt der Entwicklungsländer. Die Einschulung in die Sekundarstufe lag mit 46 % um 20 % über dem Durchschnitt der Entwicklungsländer. Die Einschulungsrate im tertiären Bereich lag jedoch unter dem Durchschnitt - nur 10 von 10.000, während es in Indien 60 waren.

Bramall schlussfolgerte: „China war unter den Entwicklungsländern sehr ungewöhnlich, was die rasche und nachhaltige Senkung der Analphabetenrate anbelangt. ... Die spätmaoistische Bildungspolitik ..., die es den Studenten ermöglichte, Arbeitserfahrung in der Industrie zu sammeln, ... könnte die Wachstumsrate durchaus beschleunigt haben. Das spätmaoistische China schnitt sogar noch besser ab, was die Verringerung der Bildungsungleichheit angeht. Die Kluft zwischen den durchschnittlichen Bildungsniveaus in städtischen und ländlichen Gebieten verringerte sich. Die Bildungschancen von Mädchen stiegen erheblich. Und die traditionelle Verbindung zwischen dem Bildungsniveau der Eltern und den Bildungschancen ihrer Kinder wurde durchbrochen. ... Die späte maoistische Politik erweiterte die Möglichkeiten der Mittelschulen in den Städten und auf dem Lande. Es ist daher schwer, sich der Schlussfolgerung zu entziehen, dass die Masse der chinesischen Bevölkerung weit mehr als die Bevölkerung anderer Entwicklungsländer von dem Bildungsprogramm ihrer Regierung während der späten maoistischen Ära profitierte.lxxxiii

Der Historiker Jack Gray kam zu dem Schluss, dass „eine integrierte Dorfentwicklung auf der Grundlage der Beschäftigung überschüssiger ländlicher Arbeitskräfte wahrscheinlich der beste Weg für die meisten armen Länder ist ...“lxxxiv Bramall stellte fest: „Es war die Verbreitung von Fertigkeiten aus dem städtischen Kern in die ländliche Peripherie und das Learning-by-doing in den primitiven ländlichen Industrien der maoistischen Ära, die dafür sorgten, dass China zu Beginn der 1980er Jahre über die Arbeitskräfte verfügte, die für eine schnelle industrielle Expansion benötigt wurden. Bis 1978 waren in den ländlichen Gebieten umfangreiche Produktionskapazitäten geschaffen worden. ... Einer der Vorzüge dieser ‚Learning-by-doing‘-Hypothese ist, dass sie die allmähliche Beschleunigung des Wachstums der ländlichen Industrieproduktion in den späten 1970er Jahren erklärt. Wäre ein politischer Wandel für den Prozess entscheidend gewesen, hätte man eine viel abruptere Diskontinuität im Wachstumstempo in den frühen 1970er Jahren (nach der fiskalischen Dezentralisierung) oder in den frühen 1980er Jahren (als Folge der Liberalisierung der Eigentumskontrollen) beobachten können. Tatsächlich verlief der Wandel jedoch viel allmählicher. ... dieser Prozess der Verlagerung von der Stadt aufs Land war in den Entwicklungsländern ohne Parallele. Es ist schwer vorstellbar, dass die industrielle Explosion auf dem Lande in den 1980er Jahren ohne diesen Prozess stattgefunden hätte.“lxxxv Bramall fasst zusammen: „Mao leitete in seinen letzten Lebensjahren eine bemerkenswerte Ausweitung der industriellen Fähigkeiten auf dem Lande - insbesondere der Qualifikationen -, die die Grundlage für das außerordentliche Wachstum der 1980er und 1990er Jahre bildete und somit die Basis für den Aufstieg Chinas aus der Armut bildete.“lxxxvi

Die Alphabetisierung und die Beschäftigung von Frauen waren für die Entwicklung und die Freiheit von entscheidender Bedeutung und hatten den einzigen nachgewiesenen Effekt auf die Senkung der Fruchtbarkeit. So sank die Fruchtbarkeit in China von 6,4 Kindern pro Frau auf 2,7 in den 1970er Jahren, bevor 1979 die Ein-Kind-Politik eingeführt wurde.

China-Experten sind sich einig, dass die chinesischen Frauen in dieser Zeit große Fortschritte gemacht haben. Sen lobte „Chinas hervorragende Leistungen“ bei der Verbesserung der Lebensqualität von Frauen in den Bereichen Bildung, Gesundheitsfürsorge, Beschäftigung und anderen Aspekten der Geschlechtergleichstellung.lxxxvii Delia Davin stimmte zu: „Lebenserwartung, Gesundheit, Bildung, Arbeitsrollen und Chancen für Frauen haben sich verbessert. Die Ideen über die Umgestaltung der Geschlechterrollen reichten weit über die städtischen Bildungsschichten hinaus, auf die sie einst weitgehend beschränkt gewesen waren. Der Maoismus war keineswegs erfolgreich bei der Durchsetzung der Gleichberechtigung der Geschlechter, aber er sorgte für eine beeindruckende Veränderung der bestehenden Geschlechtertrennung. Am wichtigsten ist vielleicht, dass der Maoismus durch die erfolgreiche Infragestellung und Verschiebung traditioneller Geschlechtergrenzen gezeigt hat, dass diese Grenzen nicht statisch sind und angefochten werden können.“lxxxviii Wie Chun Lin feststellte, war „die Bilanz des neuen Chinas bei der Gleichstellung der Geschlechter hervorragend, trotz vieler Probleme, z. B. bei der politischen Repräsentation.lxxxix Nicholas Kristof urteilte: „Die Emanzipation der Frauen ... hat China von einem der schlimmsten Orte der Welt, um ein Mädchen zu sein, zu einem Ort gemacht, an dem Frauen mehr Gleichberechtigung haben als etwa in Japan oder Korea.“xc

Moderne Gelehrte wiesen auf die großen Errungenschaften des chinesischen Volkes während der Mao-Ära hin. Sen behauptete: „Die maoistische Politik der Landreform, die Ausweitung der Alphabetisierung, die Ausweitung des öffentlichen Gesundheitswesens usw. wirkten sich sehr günstig auf das Wirtschaftswachstum im China nach der Reform aus. Das Ausmaß, in dem das China nach der Reform auf die im China vor der Reform erzielten Ergebnisse zurückgreift, muss stärker gewürdigt werden.“xci Kueh urteilte: „Was Mao als Wirtschaftsstratege tat, war absolut notwendig ... das wirtschaftliche Erbe Maos muss in seiner Gesamtheit bewertet werden, um die massive materielle Grundlage sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie einzubeziehen, zu deren Schaffung er mit der von ihm praktizierten besonderen Wirtschaftsstrategie beitrug.“xcii Maurice Meisner kam zu dem Schluss, dass der aus der Revolution resultierende Fortschritt Chinas „als eine der größten Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts betrachtet werden muss.“ Er resümierte: „Wenige Ereignisse in der Weltgeschichte haben mehr dazu beigetragen, das Leben von mehr Menschen zu verbessern.“xciii

 

Konterrevolution

 

Chinas Kapitalistenklasse startete ihren Staatsstreich im Oktober 1976, nachdem Mao im September gestorben war. Mao hatte vor der Gefahr einer kapitalistischen Restauration gewarnt. Deng Xiao-Ping versprach wie Gorbatschow, dass seine Reformen die Revolution demokratisieren und wiederbeleben würden. Doch stattdessen führten auch sie zur Konterrevolution. Im Jahr 1979 wurden in einem neuen Strafgesetz 14 neue „konterrevolutionäre Straftaten“ aufgelistet, die mit dem Tod bestraft wurden.

1975 hatte der Vierte Nationale Volkskongress auf Empfehlung Maos das Recht des Volkes auf „freie Rede, freie Meinungsäußerung, große Debatten und große Plakate“ in die chinesische Verfassung aufgenommen. Im Jahr 1980 strich der Fünfte Nationale Volkskongress diese Freiheiten und das Streikrecht aus der Verfassung. Im Jahr 1982 wurden 5.000.000 Menschen aus der Partei und dem Staat entlassen; allein in Peking wurden 200.000 Regierungsangestellte entlassen. Im Jahr 1983 wurden 5.000 Menschen hingerichtet.xciv

Als Deng 1978 das System der Haushaltsverantwortung einführte, kehrte das ländliche China zu dem Klassensystem von Landbesitzern und Bauern zurück, das vor der Revolution bestanden hatte.xcv Unter diesem System besaßen die Haushalte den Großteil der Produktionsmittel - Kapital und landwirtschaftliche Maschinen. Kommerzielle Nutzpflanzen wurden entwickelt, die Agrarmärkte liberalisiert und das US-amerikanische Agrobusiness hielt Einzug in die chinesische Wirtschaft.xcvi In Nordchina wurden nach der Auflösung der Kollektive die Herden an die einzelnen Haushalte verteilt, was zu größeren Herden und damit zu Überweidung führte.

Einige meinten, dass die Entkollektivierung zu einem schnelleren Wachstum geführt habe, aber in Wirklichkeit kam das schnellere Wachstum zuerst. Die landwirtschaftliche Produktion stieg 1978 um 8,9 % und 1979 um 8,6 %, obwohl Anfang 1980 nur etwa 1 % der landwirtschaftlichen Haushalte das System der Haushaltsverantwortung übernommen hatten.xcvii Auch für die sehr guten Getreideernten 1982 und 1983 war nicht die Dekollektivierung, sondern das sehr gute Wetter verantwortlich.xcviii

Mit dem Ende des Gemeindesystems und der Kommerzialisierung der Landwirtschaft wurden fast 200 Millionen Landarbeiter, etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung, entlassen. Die Ungleichheit wuchs gewaltig. Alle Formen der Sozialversicherung verschlechterten sich - Renten, Sozialversicherung und Krankenversicherung.xcix Nach 1980 zogen 120 Millionen Bauern in die Städte, die weltweit größte Migration. Kleinbauern wurden zu Lohnarbeitern im „wahrscheinlich massivsten Klassentransfer der Weltgeschichte.“c Die Arbeiterklasse wuchs von 118 Millionen im Jahr 1978 auf 369 Millionen im Jahr 2002. Sie umfasste 25 Prozent der weltweiten Arbeiterschaft.

China reduzierte die Armut am stärksten in den frühen 1980er Jahren, als das Volumen des Handels und der ausländischen Direktinvestitionen noch winzig war.ci Inländische Investitionen trieben dieses Wirtschaftswachstum an, nicht der Außenhandel und die Kapitalströme. Die Investitionen machten mehr als 40 Prozent des BIP aus.

Als die Regierung die Tür für ausländisches Kapital öffnete, brachte dies große Finanz- und Industrie-Joint-Ventures, Sonderwirtschaftszonen, Freihäfen an der Küste und exportverarbeitende Industrien mit billigen Arbeitskräften mit sich.cii Die Regierung gestaltete das Steuersystem, die Subventionen, die Handelsregeln und den Zugang zu Finanzmitteln so, dass ausländische Unternehmen gegenüber inländischen bevorzugt wurden. Sie versäumte es sogar, über Technologietransfers zu verhandeln. So kontrollierten ausländische multinationale Unternehmen bald Chinas Hightech-Exporte und China wurde von ausländischen Technologien abhängig. Die Öffnung bedeutete einen Verlust der Macht, junge Industrien zu schützen, so dass China mit dieser Politik nie mehr als ein Land mit mittlerem Einkommen werden konnte.ciii

Spekulationen führten zu Blasenbildung bei Aktien, Immobilien und unregulierten Schattenbanken. Der Kapitalismus brachte die Privatisierung mit sich, die zu Korruption führte, da Beamte, Kader und Manager öffentliche Güter stahlen und verkauften.

Private Unternehmer erhielten ihr Startkapital, indem sie die Kontrolle über das kollektive Anlagevermögen übernahmen. Die Dorfregierungen verkauften ihre Unternehmen zu extrem niedrigen Preisen.

Maos Nachfolger diskriminierten Menschen aus armen ländlichen Verhältnissen, obwohl die Bereitstellung von Mitteln für die ländliche Bildung der beste Weg zur Förderung der Entwicklung war.civ Die Regierung beendete die kostenlose Gesundheitsversorgung und das Bildungswesen und führte für beides Gebühren ein. Im Jahr 1994 übertrug sie die Verantwortung für das Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen auf die pleiten Kommunen.cv Es gab weniger ländliche Grundschulen und medizinische Einrichtungen. Unter dem neuen Regime verschlechterten sich also Gesundheit, Produktivität, ländliche Einkommen und Bildung. Regionale, geschlechtsspezifische und ethnische Ungleichheiten im Gesundheits- und Bildungswesen nahmen zu. Zwischen 1980 und 2000 stieg die Lebenserwartung nur um 3,5 Jahre, eine der geringsten Verbesserungen in der Welt. Dennoch lag sie 2003 bei 71,8 Jahren für Männer und 73 Jahren für Frauen, verglichen mit 64 Jahren in Indien im Jahr 2002.

In den 1990er Jahren gab China nur 3 Prozent des BIP für Bildung aus, im Jahr 2000 sogar nur 2,5 Prozent; in Ländern mit niedrigem Einkommen lag der Durchschnitt bei 3,4 Prozent. Viele Schulen erhoben Gebühren für Schulbücher und andere Dienstleistungen.cvi Mehr als doppelt so viele Mädchen wie Jungen gingen nicht zur Schule. Zwischen 2000 und 2005 stieg die Zahl der erwachsenen Analphabeten um 30 Millionen auf 113,9 Millionen.

In den 1970er Jahren waren 90 Prozent der Landbevölkerung durch gemeindeeigene medizinische Systeme abgedeckt, im Jahr 2003 jedoch nur noch 20 Prozent. Nur 15 Prozent der Gesundheitsausgaben gingen in das ländliche China, wo 70 Prozent der Menschen leben. Im Jahr 1998 wurden 37 % der kranken Landbewohner nicht behandelt, weil sie sich die Kosten für die Gesundheitsversorgung nicht leisten konnten. Einige Lokalregierungen erhoben Gebühren für Impfungen. Im Jahr 2000 stufte die Weltgesundheitsorganisation das chinesische Gesundheitssystem auf Platz 144 in der Welt und auf Platz 188 in Bezug auf die „Fairness der finanziellen Beiträge“ ein.

Im UN-Weltentwicklungsbericht heißt es, China sei eine der ungleichsten Gesellschaften der Welt. Vor allem die Stellung der Frauen verschlechterte sich dramatisch.cvii Viele Kapitalisten diskriminierten Frauen bei der Einstellung offen. Bei den Massenentlassungen in der staatlichen Industrie waren Frauen in der Regel die ersten, die entlassen wurden. Die Vorstellung, dass Männer fähiger seien als Frauen, war weit verbreitet, trotz der jahrelangen maoistischen Erziehung zum Gegenteil. In den Medien und der Werbung wurden Frauen als Sexobjekte behandelt oder nur in häuslichen Rollen gezeigt. Lokale Regierungen sponserten Schönheitswettbewerbe. Die Prostitution kehrte zurück. Junge Frauen aus armen ländlichen Regionen wurden zur Sexarbeit gezwungen.cviii

Der Kapitalismus brachte Entlassungen, Landraub, Nichtzahlung von Löhnen und Renten und längere Arbeitszeiten mit sich. Ende der 1990er Jahre entließen die staatlichen Unternehmen 30-40 Millionen Arbeitnehmer: Die Beschäftigung im öffentlichen Sektor ging von 24 Prozent der Erwerbsbevölkerung im Jahr 1996 auf 7 Prozent im Jahr 2003 zurück. Im Jahr 2002 gab es 27 Millionen Arbeitslose, gegenüber 7 Millionen im Jahr 1993. Im Jahr 2006 erhielten weniger als 30 Prozent der arbeitslosen Männer und 25 Prozent der arbeitslosen Frauen Arbeitslosenunterstützung. Im Jahr 2000 hatten 14 Millionen Beschäftigte in den staatlichen und kollektiven Unternehmen Chinas Lohnrückstände, 1993 waren es noch 2,6 Millionen. In den Jahren 1996-2001 hatten in Shenyang 26,4 % der pensionierten Arbeitnehmer Rentenansprüche. 100 Millionen (interne) Wanderarbeiter machten 57,5 % der chinesischen Industriearbeiterschaft aus: 75 Prozent von ihnen hatten keine Löhne gezahlt. In Guangdong arbeiteten im Jahr 2001 80 % der Wanderarbeiter mehr als 10 Stunden pro Tag, die meisten zwischen 12 und 14 Stunden. Die Änderung der Sozialleistungen von einem arbeitseinheitsbasierten Anspruch zu einem universellen Menschenrecht verschlechterte die Bedingungen der Arbeitnehmer.cix

Zwischen 1978 und 2005 sank der Anteil der Arbeit am BIP von 57 Prozent auf 37 Prozent. Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land und zwischen dem Osten und dem Westen des Landes wuchs. Der Anteil des Konsums der privaten Haushalte am BIP wurde von 45 Prozent im Jahr 2001 auf 34 Prozent im Jahr 2010 gesenkt, der geringste Anteil in einer großen Volkswirtschaft.cx Die Steuerlast auf dem Lande stieg. Die Bauern verloren Land. Der Landraub nahm zu. So beschlagnahmte der Staat im Jahr 2000 das Land von 40 Millionen Dorfbewohnern und ließ sie ohne Land, Arbeit oder soziale Sicherheit zurück. Bei Industrieunfällen starben Anfang der 1990er Jahre schätzungsweise 20.000 Arbeiter pro Jahr und viele weitere wurden verletzt.cxi Im Jahr 2003 gab es 130.000 arbeitsbedingte Todesfälle, 2010 waren es 79.552.

Die Armut wuchs: 2002 bekamen 45 Prozent der Menschen weniger als 2 Dollar pro Tag. Die Regierung erklärte Managen zur legitimen Arbeit (was nie bestritten wurde), unterschied aber nicht zwischen der Rendite des investierten Kapitals und der Bezahlung der geleisteten Arbeit. Damit verschwanden die Begriffe Ausbeutung und Klasse. Zu Maos Zeiten lautete Chinas öffentliches Ethos „dem Volk dienen“, unter Deng hieß es „reich werden ist ruhmreich“. Im Jahr 2012 nahmen sieben Milliardäre am 18. Parteitag teil.

Die Ausbeutung war weit verbreitet. Die Löhne und Arbeitsbedingungen waren entsetzlich. Im Jahr 2004 betrug der durchschnittliche Stundenlohn in einer Puma-Schuhfabrik, die von einem taiwanesischen Geschäftsmann betrieben wurde und 30 000 Arbeiter in Guangdong beschäftigte, 31 US-Cent, während das Unternehmen 12,24 Dollar pro Arbeiter und Stunde verdiente. Die Arbeitszeiten waren von 7.30 Uhr bis 21 Uhr, manchmal bis 24 Uhr, bei bestenfalls gleichem Stundenlohn. Die Arbeiter schliefen auf dem Fabrikgelände, 12 in einem Raum, ein Bad für 100 Personen. Sie durften sich während der Arbeit nicht unterhalten und das Gelände nicht ohne Erlaubnis verlassen. Es gab keine Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften.

Die Arbeiter, die Microsoft-Mäuse herstellten, arbeiteten mehr als 80 Stunden pro Woche für 52 Cents pro Stunde. Arbeiter, die Microsoft-Tastaturen herstellten, arbeiteten 74 Stunden pro Woche für 41 Cents pro Stunde. Foxconn, das iPhones und iPads für Apple herstellt, zahlte seinen Arbeitern 83 Cent pro Stunde. Apple erzielte mit seinen iPhones eine Bruttogewinnspanne von 64 Prozent.cxii Im Jahr 2010 kam es jedoch in der gesamten chinesischen Hightech-Exportbranche zu Streiks, bei denen die Arbeiter im iPod-Produktionszentrum von Foxconn in Shenzhen und im Honda-Werk in Foshan Lohnerhöhungen von 30 Prozent und beim Hyundai-Zulieferer in Peking Lohnerhöhungen von 25 Prozent durchsetzten.

Chinas Ausbeutung seiner natürlichen Ressourcen hat zu enormen Verlusten an Ackerland, Boden und Wald geführt. Zwischen 1970 und 2010 wurde die Hälfte der Wälder abgeholzt. Die Luftverschmutzung stieg rapide an. Jedes Jahr starben 650.000 bis 700.000 Menschen frühzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. In den am stärksten verschmutzten Städten atmeten die Menschen das Äquivalent von zwei Zigarettenschachteln pro Tag ein. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gelten 25 Mikrogramm oder weniger Partikel gefährlicher Luftschadstoffe pro Kubikmeter als unbedenklich, während 250 Mikrogramm die Gefahrengrenze darstellen. In Peking wurden im Januar 2014 671 Mikrogramm gemessen. China hatte 20 der 30 am stärksten verschmutzten Städte der Welt.

Auch die Wasserverschmutzung nahm zu. Drei Viertel des chinesischen Flusswassers waren nicht zum Trinken oder Fischen geeignet. 700 Millionen Menschen tranken Wasser, das mit menschlichen und tierischen Abfällen verseucht war. Der Kapitalismus war in China wiederhergestellt worden, aber er ließ die Menschen in China im Stich.

i Erschienen in der Offen-siv Heft 3/2020

ii Erschienen in der Offen-siv Heft 2/2024

iiiLucien Bianco, Origins of the Chinese revolution, 1915-1949, Stanford University Press, 1971, p. 87.

iv Cited p. 370, Felix Greene, The wall has two sides: a portrait of China today, Jonathan Cape, 1964.

v Albert Feuerwerker detailed the foreign presence in Republican China in the 1920s and 1930s in John K. Fairbank, editor, The Cambridge history of China, Volume 12, Republican China 1912-1949, Part 1, Cambridge University Press, 1983, Chapter 3, pp. 128-207.

vi Cited p. 32, Tom Buchanan, East wind: China and the British left, 1925-1976, Oxford University Press, 2012.

vii Cited p. 46, George Alexander Lensen, The damned inheritance: the Soviet Union and the Manchurian crises 1924-35, The Diplomatic Press, 1974.

viii See George Alexander Lensen, The damned inheritance: the Soviet Union and the Manchurian crises 1924-35, The Diplomatic Press, 1974, pp. 58-9 and 199-200.

ix For details of this campaign, see George Alexander Lensen, The damned inheritance: the Soviet Union and the Manchurian crises 1924-35, The Diplomatic Press, 1974, pp. 60-82.

x See Angus Maddison, Chinese economic performance in the long run, Organisation for Economic Co-operation and Development, 1998, p. 15.

xi Andrew Roberts, The storm of war: a new history of the Second World War, Allen Lane, 2009, pp. 267-8.

xii See Odd Arne Westad, Decisive encounter: the Chinese civil war, 1946-1950, Stanford University Press, 2003, pp. 75-7 and 142-3; for the women workers’ actions, see his pp. 90-1; for the students’ actions, see his pp. 99-103 and 139-42.

xiii Cited p. 274, Michael Schaller, The U.S. crusade in China, 1938-1945, Columbia University Press, 1979.

xiv Michael Schaller, The U.S. crusade in China, 1938-1945, Columbia University Press, 1979, p. 212.

xv On the huge scale of the US intervention, see Michael Schaller, The U.S. crusade in China, 1938-1945, Columbia University Press, 1979, especially Chapter 11, SACO: the counter-revolution in action, pp. 231-50, and pp. 264-74.

xvi Jack Belden, China shakes the world, (1949) Penguin Books, 1973, p. 602-3. On the crossing of the Yangtze, see his pp. 596-606.

xvii Angus Maddison, Chinese economic performance in the long run, Organisation for Economic Co-operation and Development, 1998, p. 15.

xviii Cited p. 97, Kenneth Neill Cameron, Stalin: man of contradiction, Toronto: NC Press, 1987.

xix Cited p. 258, Felix Greene, The wall has two sides: a portrait of China today, Jonathan Cape, 1964.

xx See Chris Bramall, The industrialization of rural China, Oxford University Press, 2007, p. 139.

xxi Melvyn P. Leffler, The specter of communism: the United States and the origins of the Cold War, 1917-1953, Hill and Wang, 1994, p. 107.

xxii Jack Gray, Rebellions and revolutions: China from the 1800s to the 1980s, Oxford University Press, 1990, p. 292.

xxiiiChun Lin, China and global capitalism: reflections on Marxism, history, and contemporary politics, Palgrave, 2013, pp. 49-50.

xxiv See Jack Belden, China shakes the world, (1949) Penguin Books, 1973, p. 664.

xxv See Roderick MacFarquhar and John K. Fairbank, editors, The Cambridge history of China, Volume 15, The People’s Republic, Part 2: revolutions within the Chinese revolution 1966-1982, Cambridge University Press, 1991, p. 677.

xxvi See Chun Lin, The transformation of Chinese socialism, Duke University Press, 2006, pp. 114-5.

xxvii See Chun Lin, The transformation of Chinese socialism, Duke University Press, 2006, p. 101.

xxviii Xizhe Peng, p. 644, in Demographic Consequences of the Great Leap Forward in China’s Provinces, Population and Development Review, 1987, Vol. 13, No. 4, pp. 639-70.

xxix Foreign Relations of the United States, 1943, China, US Government Printing Office, Washington, 1957, p. 630.

xxx Cited p. 133, Jeremy Brown and Paul Pickowicz, editors, Dilemmas of victory: the early years of the People’s Republic of China, Harvard University Press, 2007.

xxxi 2 September 1949, cited p. 133, Jeremy Brown and Paul Pickowicz, editors, Dilemmas of victory: the early years of the People’s Republic of China, Harvard University Press, 2007.

xxxii Cited p. 157, Jeremy Brown and Paul Pickowicz, editors, Dilemmas of victory: the early years of the People’s Republic of China, Harvard University Press, 2007.

xxxiii George C. Herring, From colony to superpower: U.S. foreign relations since 1776, Oxford University Press, 2008, p. 692.

xxxiv See Chun Lin, The transformation of Chinese socialism, Duke University Press, 2006, p. 103.

xxxv See Barry Sautman, p. 281, Tibet – myths and realities, Current History, September 2001, pp. 278-83.

xxxvi Cited p. 467, George Alexander Lensen, The damned inheritance: the Soviet Union and the Manchurian crises 1924-35, The Diplomatic Press, 1974.

xxxvii L. C. Reardon, The reluctant dragon, University of Washington Press, 2002, p. 55.

xxxviii In Roderick MacFarquhar and John K. Fairbank, editors, The Cambridge history of China, Volume 14, The People’s Republic, Part 1: the emergence of revolutionary China 1949-1965, Cambridge University Press, 1987, p. 178.

xxxix See Richard Aldrich, GCHQ: the uncensored story of Britain’s most secret intelligence agency, Harper, 2010, p. 129.

xl Cited p. 512, Shu Guang Zhang, Constructing ‘peaceful coexistence’: China’s diplomacy toward the Geneva and Bandung Conferences, 1954-55, Cold War History, 2007, Vol. 7, No. 4, pp. 509-28.

xli See Neville Maxwell, Renewed tension on the India-China border: who’s to blame? http://www.eastasiaforum.org/2009/09/03, accessed 7 May 2013.

xlii See Karl Meyer, The dust of empire: the race for supremacy in the Asian heartland, Abacus, 2004, p. 105.

xliii See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, pp. 115 and 150.

xliv Cited p. 144, Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008.

xlv See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, pp. 146-7.

xlvi Cited p. 147, Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008.

xlvii See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, p. 264.

xlviii On India’s ‘forward policy’, see Allen S. Whiting, The Chinese calculus of deterrence: India and Indochina, Ann Arbor: University of Michigan Press, 1975, pp. 46-50, 55, 62 and 77.

xlix See B. N. Pandey, Nehru, Macmillan, 1976, p. 419.

l See Neville Maxwell, India’s China war, Penguin, 1970, for a superb account of the war.

li See Henry C. K. Liu, Mao and Lincoln Part 2: The Great Leap Forward not all bad, Asia Times Online, http://www.atimes.com/atimes/China/FD01Ad04.html, accessed 26 September 2012.

lii See Felix Greene, The wall has two sides: a portrait of China today, Jonathan Cape, 1964, p. 418. See also his Appendix 5, A postscript on China’s economic problems, 1960-62, pp. 396-405, written in May 1963.

liii Robert Price, International Trade of Communist China 1950-1965: an economic profile of mainland China, Vol. II, US Joint Economic Committee, 1975, pp. 600-1.

liv Henry C. K. Liu, Mao and Lincoln Part 2: The Great Leap Forward not all bad, Asia Times Online, http://www.atimes.com/atimes/China/FD01Ad04.html

lv See Felix Greene, The wall has two sides: a portrait of China today, Jonathan Cape, 1964, p. 402.

lvi Utsa Patnaik, The republic of hunger and other essays, Merlin, 2007, p. 118. For a fuller account, see her pp. 117-9.

lvii Wim Wertheim, Wild swans and Mao’s agrarian strategy, Australia-China Review, August 1995.

lviii See Stanley Karnow, Mao and China: a legacy of turmoil, Penguin, 1990, p. 95.

lix Robert C. North, Chinese communism, Weidenfeld & Nicolson, 1966, p. 191.

lx See Y. Y. Kueh, China’s new industrialization strategy: was Chairman Mao really necessary? Edward Elgar, 2007, p. 41.

lxi See Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, pp. 225-6.

lxii Michael Dillon, Contemporary China: an introduction, Routledge, 2009, p. 32.

lxiii See Mark Selden, editor, The People’s Republic of China: a documentary history of revolutionary change, Monthly Review Press, 1979, p. 134, note.

lxiv See Barry Naughton, The Chinese economy: transitions and growth, MIT Press, 2007, Chapter 11, Agriculture: output, inputs, and technology, pp. 251-70.

lxv Y. Y. Kueh, p. 721, Mao and agriculture in China’s industrialization: three antitheses in a 50-year perspective, China Quarterly, September 2006, No. 187, pp. 700-23.

lxvi See Jean Drèze and Amartya Sen, Hunger and public action, Clarendon Press, 1989, pp. 214-5.

lxvii Jean Drèze and Amartya Sen, Hunger and public action, Clarendon Press, 1989, pp. 204 and 205.

lxviii Gordon Chang, Friends and enemies: the United States, China, and the Soviet Union, 1948-1972, Stanford University Press, 1990, pp. 247 and 252. See his ‘JFK, China, and the Bomb’, Chapter 8, pp. 228-52.

lxix See Gordon Chang, Friends and enemies: the United States, China, and the Soviet Union, 1948-1972, Stanford University Press, 1990, pp. 245, 275, note 30 on p. 348, notes 35 and 38 on p. 349, note 45 on p. 350 and note 2 on p. 355.

lxx See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, pp. 307-8 and 321-2.

lxxi See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, p. 308.

lxxii See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, p. 341-3.

lxxiii Cited p. 342, Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008.

lxxiv See Lorenz M. Lüthi, The Sino-Soviet split: cold war in the communist world, Princeton University Press, 2008, pp. 342 and 344

lxxv See Michael Dillon, Contemporary China: an introduction, Routledge, 2009, pp. 40-1.

lxxvi See John Gittings, The changing face of China: from Mao to market, Oxford University Press, 2006, pp. 99-100.

lxxvii See Simon Kuznets, Economic growth of nations: total output and production structure, Harvard University Press, 1971, Table 4, pp. 38-9, and Gilbert Rozman, editor, The modernization of China, Free Press, 1981, Table 10.2, p. 350.

lxxviii See Maurice Meisner, Mao’s China and after: a history of the People’s Republic, Free Press, 3rd edition, 1999, pp. 417-8.

lxxix World Bank, China: long term problems and countermeasures in the transition of health care patterns, New York: World Bank, 1994, pp. 1-17.

lxxx Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, p. 296.

lxxxi World Bank, China: Socialist Economic Development, Vol. I, Washington: World Bank, 1983, I-94-5.

lxxxii Joseph Ball, Did Mao really kill millions in the Great Leap Forward? http://www.maoists.org/mao.htm, p. 3.

lxxxiii Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, pp. 209-10.

lxxxiv Jack Gray, p. 676, Mao in perspective, China Quarterly, September 2006, No. 187, pp. 659-79.

lxxxv Chris Bramall, The industrialization of rural China, Oxford University Press, 2007, pp. 142 and 146.

lxxxvi Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, p. 283.

lxxxvii Amartya Sen, Development as freedom, New York: Knopf, 2000, p. 17.

lxxxviii Delia Davin, p. 218, in Gendered Mao: Mao, Maoism, and women, Chapter 8, pp. 196-218, in Timothy Cheek, editor, A critical introduction to Mao, Cambridge University Press, 2010.

lxxxix Chun Lin, China and global capitalism: reflections on Marxism, history, and contemporary politics, Palgrave, 2013, p. 51.

xc Cited p. 8, Gregor Benton and Chun Lin, Introduction, pp. 1-11, in Gregor Benton and Chun Lin, editors, Was Mao really a monster? The academic response to Chang and Halliday’s Mao: The Unknown Story, Routledge, 2010.

xci Amartya Sen, Development as freedom, Oxford University Press, 1999, p. 260.

xcii Y. Y. Kueh, China’s new industrialization strategy: was Chairman Mao really necessary? Edward Elgar, 2007, p. 32.

xciii Maurice Meisner, ‘The Significance of the Chinese Revolution in World History’, London: LSE Asia Research Centre Working Papers 1, 1999, pp. 1 and 12.

xciv See Michel Chossudovsky, Towards capitalist restoration? Chinese socialism after Mao, Macmillan, 1986, Chapter 1, The political transition, pp. 8-23.

xcv See Michael Dillon, Contemporary China: an introduction, Routledge, 2009, p. 61.

xcvi See Michel Chossudovsky, Towards capitalist restoration? Chinese socialism after Mao, Macmillan, 1986, Chapter 3, The decollectivisation of agriculture, pp. 42-76. On the effects of these policies, see William Hinton, Through a glass darkly: U.S. views of the Chinese revolution, Monthly Review Press, 2006, pp. 192-202.

xcvii See Carl Riskin, China’s political economy: the quest for development since 1949, New York: Oxford University Press, 1987, pp. 297-8.

xcviii See Michael Ellman, Socialist planning, 2nd edition, Cambridge University Press, 1989, p. 125.

xcix See Barry Naughton, The Chinese economy: transitions and growth, MIT Press, 2007, pp. 202-6.

c William Hinton, The privatization of China: the great reversal, Earthscan, 1991, p. 19.

ci See Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, p. 388, and Yasheng Huang, Capitalism with Chinese characteristics: entrepreneurship and the state, Cambridge University Press, 2008, p. 26.

cii See Michel Chossudovsky, Towards capitalist restoration? Chinese socialism after Mao, Macmillan, 1986, pp. 132-71.

ciii See Chris Bramall, Chinese economic development, Routledge, 2009, p. 389.

civ See Lee Feigon, Mao: a reinterpretation, Ivan R. Dee, 2002, p. 143.

cv See Barry Naughton, The Chinese economy: transitions and growth, MIT Press, 2007, p. 197.

cvi See Michael Dillon, Contemporary China: an introduction, Routledge, 2009, p. 72.

cvii See William Hinton, Through a glass darkly: U.S. views of the Chinese revolution, Monthly Review Press, 2006, pp. 187, 195-7, 205-8, 231 and 250.

cviii See Delia Davin, Gendered Mao: Mao, Maoism, and women, Chapter 8, pp. 196-218, in Timothy Cheek, editor, A critical introduction to Mao, Cambridge University Press, 2010.

cix See Ching Kwan Lee, Against the law: labor protests in China’s rustbelt and sunbelt, University of California Press, 2007, p. 60.

cx See John Bellamy Foster and Robert W. McChesney, The endless crisis: how monopoly-finance capital produces stagnation and upheaval from the U.S.A. to China, Monthly Review Press, 2012, p. 163.

cxi See Maurice Meisner, The Deng Xiaoping era: an inquiry into the fate of Chinese socialism, 1978-1994, Hill and Wang, 1996, pp. 485-6.

cxii See John Bellamy Foster and Robert W. McChesney, The endless crisis: how monopoly-finance capital produces stagnation and upheaval from the U.S.A. to China, Monthly Review Press, 2012, pp. 170-6.

Drucken
   
KPD - Aktuell KPD - Die Rote Fahne KPD - Landesorganisationen (Regional) KPD - Topmeldungen
   
© Kommunistische Partei Deutschlands