Bericht vom Startseminar unseres marxistisch-leninistischen Fernstudienganges 2018/2019
- Details
- Kategorie: Partei
- Veröffentlicht am Dienstag, 03. April 2018 01:00
- Geschrieben von estro
- Zugriffe: 8958
Schon im Vorfeld dieses neuen Studienganges wurde uns klar, daß wir es mit einer besonderen Herausforderung zu tun haben würden, denn es gab überwältigend viele Anmeldungen. 103 Genossinnen und Genossen haben sich angemeldet, eine kaum zu bewältigende Anzahl.
Wir haben relativ früh entschieden, diesen Studiengang parallel in zwei Zügen durchzuführen, weil es sonst nicht möglich ist, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Das erste Seminar aber mußte wohl oder übel mit allen stattfinden. Wenn ich jetzt sage, daß uns da die Grippe- und Erkältungswelle dieses Frühjahres geholfen hat, klingt das natürlich nicht gut, aber es war so: 62 Genossinnen und Genossen waren am Wochenende 10./11. März in Hannover anwesend. 32 Genossinnen und Genossen waren entschuldigt, die meisten wegen Krankheit, einige wegen anderer dringender Verpflichtungen. Inzwischen haben sich fast alle von ihnen auf die beiden Parallelkurse aufgeteilt. Neun Genossinnen und Genossen haben unentschuldigt gefehlt, von denen sich inzwischen zwei gemeldet haben.
Die große Zahl von Anmeldungen erklärt sich u.a. durch die Teilnehme von mehr als 30 Genossinnen und Genossen von „wie weiter?“, also aus dem Kreis derjenigen, die aus DKP und SDAJ ausgetreten sind, nicht aber den Kontakt untereinander verloren haben, sondern einen Klärungsprozeß organisieren.
Die Verteilung der Teilnehmer/innen ist ziemlich interessant: Sie kommen aus den Städten und Großräumen von Aachen, Berlin, Bielefeld, Bremen, Cottbus, Dortmund, Dresden, Duisburg, Essen, Frankfurt/M, Gelsenkirchen, Göttingen, Hannover, Heidelberg, Hildesheim, Jena, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Stuttgart, Tübingen, Wiesbaden. Und es handelt sich sehr häufig um örtliche Gruppen. Wir haben eine sehr bunte und interessante Zusammensetzung quer durch die Republik, aus unterschiedlichen politischen Zusammenhängen und unterschiedlichen Altersklassen, wobei ich es mit meinen 65 Jahren als besonders angenehm empfinde, daß es in meiner Altersklasse noch vier weitere gibt, drei, die die 50 überschritten haben, noch eine Handvoll, die zwischen 30 und 40 Jahre alt sind - und der Rest ist unter 30. Es ist sehr schön, mit so vielen jungen Leuten zusammen zu arbeiten.
Das Programm war anspruchsvoll, weil zu Beginn notwendiger Weise sehr theoretisch und ziemlich abstrakt, dabei konzentriert und an beiden Tagen sechs Stunden lang brutaler Frontalunterricht. Aber die Aufmerksamkeit und die Disziplin waren sehr hoch.
Inhalte:
Am ersten Tag: Philosophische Grundlagen, Idealismus, Materialismus, dialektischer Materialismus, Basis-Überbau-Modell, kurze Einführung in die Erkenntnistheorie, historischer Materialismus, Gesellschaftsformationen der Menschheit, dann Marx, Kapital, Die Ware, Gebrauchswert und Tauschwert, konkrete und abstrakte Arbeit, Wertschöpfung, Wertformen, Warenfetisch, Geld.
Am zweiten Tag, dem Sonntag, war es dann ähnlich dicht: Warenzirkulation, dabei wurde zusätzlich zum Warenfetisch auch der Geldfetisch behandelt, die Anarchie der Produktion und die damit verbundene Krisenmöglichkeit, dann der einfache Begriff des Kapitals, der Kapitalkreislauf, Kauf und Verkauf der Ware Arbeitskraft und die Mehrwertproduktion, die Ausbeutung. Ein Ausflug zur Herausbildung der ökonomischen Charaktermasken und zur Verschleierung der Ausbeutung durch die Lohnformen beendete das Seminar.Diskussionen zwischen den Teilnehmern über die thematisierten Inhalte rundeten das Wochenende ab.
Die Seminare Nr. 2 werden – wieder in Hannover – am 2. und 3. Juni bzw. am 23. und 24. Juni stattfinden. Bis dahin werden die Teilnehmer/innen die ihnen gegebenen Leseaufgaben durcharbeiten, die ihnen mitgegebenen Leitfragen beantworten und uns die Antworten zusenden, damit wir eine angepaßte und solide Vorbereitung für die Seminare durchführen können.
Zum Schluß noch ein paar Worte des Dankes:
Es gab wieder viele Genossinnen und Genossen, die uns Literatur für das Fernstudium zugesandt haben, Literatur, die begeisterte Abnehmer fand: ich habe 7 Kartons voller Bücher mitgenommen und zwei wieder mit nach Hause gebracht!
Und es gab ebenso viele Genossinnen und Genossen, die dem Spendenaufruf für das Fernstudium gefolgt sind und uns finanziell unterstützt haben.
Ohne diese breite Unterstützung wäre die Durchführung des Fernstudiums sehr, sehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Und gleichzeitig ist diese Unterstützung auch eine große Anerkennung für unsere Bildungsarbeit. Es ist schön, daß das Fernstudium solche Wurzeln schlägt. Herzlichen Dank!
Frank Flegel